Shiraz (Sonntag)
Ätherische Öle, Gemüse-Eintopf und zum Nachtisch orientalische Mystik
Sonntag, 28. SeptemberDer Wakil-Bazar in Shiraz übertraf bezüglich architektonischer Vielfalt, Warenangebot und Qualität alles Bisherige. Der Besucher fühlt sich im labyrinthischen Komplex in die Atmosphäre der Welt von tausendundeiner Nacht versetzt. Das Angebot umfasst auch wertvolles Kunsthandwerk, Gold- und Silber-Schmuck und sogar Bücher und Tonträger. Darum gingen wir am Vormittag des 28. September erneut hin. Von der 800 m langen ‚Hauptverkehrsader’ gehen auf beide Seiten gedeckte oder ungedeckte Bazargassen ab. Besonderes Augenmerk richteten wir diesmal auf Stoffe und Kelims. Der Kelim ist ein aus kurzer Schafwolle gewobener (also nicht geknüpfter) Teppich, der traditionell von Nomadenstämmen (von China über Russland bis Nordafrika) hergestellt wird. Auf den Webuntergrund, der bei iranischen Kelims meist rostfarben, dunkelblau oder grün ist, werden geometrische Muster in ganz unterschiedlichen Farben gestickt. Das macht die als Teppich wie Wanddekoration verwendeten textilen Gebilde dezent farbenprächtig. – Der Teppich- und Tuchladen, den wir schliesslich betraten, gehört zum Sarai-ye Moshir, einem um einen kreisrunden Hof gebauten zweistöckigen Gebäudetrakt mit zahlreichen grossen Läden, die prachtvolles Kunsthandwerk anbieten. Dieser Teil des Wakil-Bazars ähnelt einer Ladenpassage, wie wir sie bei uns kennen. Die ebenerdigen Läden verfügen über geschnitzte Holzgitter, die nach Ladenschluss heruntergelassen werden. Wir betraten den Laden, weil schon im Freien auffällige Teppiche und Tücher die Erwartung auf besondere Vielfalt im Innern weckten. Wir blieben tatsächlich länger als üblich im Laden; erstmals trugen wir uns wirklich mit der Absicht zu kaufen. Wir liessen uns Tischtücher zeigen, sonderten solche in geeigneter Grösse aus und begutachteten dann die Kelims. (Im Unterschied zu Knüpfteppichen sind Kelims leicht und lassen sich zu einem kleinen Packen falten. Ein Kelim würde unser Gepäckvolumen nicht sprengen.) Der Händler und seine Assistentin breiteten einen um dem andern auf dem Boden aus und machten auf Besonderheiten in der Stickerei aufmerksam. Als die Frau ein Exemplar mit Dutzenden abstrahierter Tier-, insbesondere Vogelfiguren aufdeckte, liessen wir sie innehalten. Wir hatten ein textiles Prachtstück vor uns, das besonders der Vielfalt der Figuren wegen herausstach. Obwohl kaum eine Figur in Grösse, Form und Farbe einer andern gleich war, ergab sich insgesamt ein harmonisches Ganzes. Der Preis von 250 Franken dünkte uns lächerlich tief. Gefeilscht hatten wir ja noch überhaupt nicht. Dass wir das tun würden war klar; es gehörte nun mal zum Kaufritual. Aber wir werweissten, ob wir Tücher dazu- oder den Preis herunterhandeln sollten. Der Händler machte uns die Entscheidung leicht, indem er eines der zuvor aussortierten Tischtücher auf den Kelim legte. „Das gebe ich für den Preis dazu.“
Zuerst brauchten eine Verschnauf- bzw. Überlegungspause. Darum verabschiedeten wir uns für den Augenblick ins Teehaus nebenan. Der überwölbte oktogonale Saal mit den farbigen Ziegelmustern war der geeignete Ort nicht nur fürs Nachdenken und Entspannen; hier konnten wir auch unbeobachtet ein eingeschweisstes Dollar-Bündel öffnen. (Dollar- und Euronoten hatten wir in der Dorfmetzgerei unseres Wohnortes vakuumverpacken lassen.) Wir brauchten nicht viel zu diskutieren; den Kelim wollten wir haben. – Zurück im Laden verglichen wir den Favoriten noch einmal mit zwei, drei andern ebenfalls schönen Exemplaren. Das bestärkte uns, richtig gewählt zu haben.
Wir erbaten vom Händler auch noch einige Auskünfte und erhielten u.a. eine positive Antwort auf die Frage, ob es im Bazar auch Essenzen-Händler gebe. „Gar nicht weit von hier“, sagte er – und führte uns hin. Tatsächlich standen wir schon zwei Minuten später vor einem kleinen Laden, kaum grösser als ein Zeitungskiosk. Allerdings mit kostbarerer Ware: Auf einem Wandregal standen etwa drei Dutzend beschriftete Glasstöpsel-Fläschchen mit ätherischen Ölen. Heimbringen sollten wir einige Milliliter besonderer Öle, vielleicht Jasmin, Tuberose oder gar Iris. Im Iran glaubten wir fündig zu werden, war doch das Herstellungsverfahren für die Gewinnung ätherische Öle, die Destillation, vor einem Jahrtausend hier erfunden worden. Die entscheidende Weiterentwicklung, sie erlaubte die Extrahierung reinen Öls, hatte der berühmte Arzt und Alchemist Ibn Sina bzw. Avicinna gemacht (siehe 7. September). Er beschrieb auch als Erster die Heilwirkung verschiedener ätherischer Öle. – Erstaunlicherweise stiessen wir aber im Bazar von Shiraz erstmals auf Essenzen. Spätestens in Tehran würden wir zwar sicher ein entsprechendes Fachgeschäft finden, aber es galt die Gelegenheit zu nutzen. Indessen, wie sollten wir dem netten Herrn, der nur Farsi sprach, verständlich machen, was wir suchten? Am besten mit lateinischen Bezeichnungen, aber die hatten wir nicht dabei. Namen wie Jasminum grandiflorum, Polianthus tuberosa oder Iris pallida waren uns (noch) nicht geläufig. Sie zu kennen hätte uns wahrscheinlich weitergeholfen, denn die persischen Namen für die meisten Öle kennen nur die Fachleute. Der Teppich-Händler konnte uns nicht helfen, auch wenn er ein wenig Englisch sprach. Der Mann der Düfte las uns nun einfach die Namen auf den Etiketten vor. Tatsächlich hörten wir einzelne Bezeichnungen, die sprachverwandt klangen: „yaaz“ liess sich unschwer als Jasmin verstehen, aus „rose mohammadi“ schlossen wir auf eine persische Rosenessenz, und „kahé mohammadi“ war möglicherweise ein Destillat aus Sandel- oder Rosenholz. Iris und Tuberose zu erkennen war unmöglich, aber der Kauf von Jasmin, einer Rosenessenz und möglicherweise einem Sandelholzdestillat war ein Erfolg. (Später gelang es uns dann in Tehran, die persischen Namen für einige der seltenen Essenzen zu eruieren. Wir fanden in einer wissenschaftlichen Buchhandlung nicht nur botanische Nachschlagewerke, sondern auch fachliche Hilfe bei der Suche nach den Fachbegriffen. Geklärt war nun auch, warum wir z.B. „meskrumé“ bzw. Tuberosa nicht hatten auftreiben können; die Zierpflanze kommt im Iran nicht vor.) Über den Preis brauchten wir nicht zu verhandeln; der Teppich-Händler hatte für uns schon einen Spezialrabatt ausgehandelt. Für 20 Dollar bekamen wir schliesslich insgesamt 32 ml der drei Öle. Das war sozusagen umsonst im Vergleich zu den europäischen Preisen, die um bis das Zehnfache höher liegen. Ob wir naturbelassene oder durch synthetische Inhaltsstoffe angereicherte Öle bekamen, wussten wir allerdings nicht. Die Läden ringsum, die nur Qualitätsware im Angebot hatten, und die Präzision, mit der der Händler die verlangte Menge pipettierte, deuteten wir als Zeichen für Seriosität.
Wir wollten an diesem Tag länger Siesta machen als üblich; die vorangegangenen zwei Tage waren anstrengend gewesen, und abends waren wir ja wieder eingeladen. Auf dem Rückweg zum Hotel kamen wir überein, nochmals selber zu kochen. Wir konnten dabei relaxen und kamen vielleicht mit einem weitgereisten Hotelgast in Kontakt. In der Küche standen wirklich bereits Pfannen und Pfännchen auf dem Gasherd; ein vielleicht 40-jähriger Mann im bodenlangen weissem Gewand war daran Reis und Fisch zuzubereiten. „I am from Dubai. My daughter had an operation on her eyes. She ist in a hospital. – In an week or so we can fly back home.” Dass er dafür nach Shiraz gereist sei, habe zwei Gründe; hier gebe es besonders gute Ärzte und sie arbeiteten „very reasonable“, günstiger jedenfalls als jene in seinem Land. (Es gab also den vermuteten Spitaltourismus tatsächlich. Dass Shiraz dafür beliebt ist, hat mehrere Gründe. Die Shirazer Universität ist berühmt für ihre medizinische Fakultät, und die Stadt liegt zudem für Leute aus den arabischen Anrainerstaaten nahe bzw. wird z.B. von Dubai, Doha oder Bahrain aus direkt angeflogen.) In den Pfannen und Töpfen des Arabers köchelte oder brutzelte es. Und es roch so gut, dass auch wir an den Herd drängten, Spaghettiwasser aufsetzten und die Zutaten für eine Thunfischsauce vorbereiteten. Während unsere Pfannen auf dem Herd standen, gab uns der Dubaier von seinem Essen ab. Das Fisch-Reis-Gericht schmeckte ausgezeichnet; bei der Menge, die er gekocht hatte, schien er weitere Esser miteingerechnet zu haben. Gegen den Genuss zweier Fischgerichte war nichts einzuwenden. Es hatte einzig den Nebeneffekt, dass wir uns danach ziemlich faul und länger als beabsichtigt dem Mittagsschlaf hingaben.
Am späteren Nachmittag unternahmen wir eine weitere Stadtwanderung, diesmal zum Shah-é Cheragh-Mausoleum. Hier liegt seit dem 9. Jh. der Shah Cheragh genannte Mir Seyyed Ahmad begraben. Er war der Bruder des in Mashhad beigesetzten berühmten Imam Reza, des achten Imams der Schiiten. Das dortige Mausoleum wurde zum grössten Heiligtum des Landes. Auch das Grab von seines Bruders in Shiraz ist eine bedeutende schiitische Pilgerstätte. Wir betraten das weiträumige Gelände – es ist umgeben von einer hohen Mauer – durch den fliesengeschmückten Torbau und begaben uns unter die Vorhalle des Eingangsiwans. Beim Fraueneingang wurden wir Zeugen eines kurzen, aber heftigen Auftritts schiitischer Wächter. Deren Zorn richtete sich gegen eine junge Frau, die in Hedjab und Manteau das Heiligtum betreten wollte. Vorgeschrieben ist dafür aber nach wie vor der Tschador. Nach der kurzen dramatischen Szene bewegten wir uns nicht mehr mit derselben Arglosigkeit auf den Männereingang zu. Würden wir als Nicht-Muslime das Heiligtum betreten dürfen? Wir wollten das Mausoleum v.a. wegen seiner berühmten Spiegel- und Fliesenmosaike von innen sehen. Und wir wussten, dass manchmal auch Fremde, wenn sie höflich um Erlaubnis fragen, eingelassen werden. Wir schafften es nicht, obwohl wir schon weit entfernt vom Eingang die Schuhe auszogen. Freundlich, aber bestimmt trat man uns entgegen: „The shrine is only for the Moslems.“ Nun, immerhin wurden wir nicht vom Gelände gewiesen wie die Iranerin zuvor. Auch das Fotografieren des Mausoleums war gestattet. Seit Esfahan hatten wir weder solches Fliesen-Blau noch eine so perfekte Kuppel gesehen. Auf einem Zylinder thronend, dessen Durchmesser kleiner ist als der grösste der Kuppel, ergibt sich die Form einer geschlossenen Tulpe. Die Minarette links und rechts des Haupteingangs ergänzen Fassade und Kuppel zu einem ästhetischen Ganzen.
Abends bei Mohsen Doost Fatemeh. Die Büros seiner kleinen Firma befanden sich in einem mehrstöckigen Haus an einer Seitenstrasse des Prachtboulevards. Wir warteten unten vor dem Eingang, und wie schon am Vortag war er minutenpünktlich. Oben stellte er uns seine Kompagnons vor, den jüngeren Bruder und einen Mann in seinem Alter. Nur hallo sagen konnten wir den zwei attraktiven Frauen. „Meine Schwester arbeitet nicht hier; sie ist hergekommen, um für uns zu kochen.“ Sie und die Sekretärin sassen an einem etwas entfernten Tisch. Beide traten auf als selbstbewusste Iranerinnen; trotzdem trugen sie den Hedjab auch im Haus, schienen sich also am strengen Normenkodex zu orientieren. War das eigener Wille? Erklärte es sich mit der Anwesenheit eines nicht zur Familie gehörender Muslims? Oder war es der ältere Bruder bzw. der Chef, der die strenge Regel auch im Haus durchsetzte? Wir hatten ihn tags zuvor als einen gut gebildeten, vielseitig interessierten, aber ziemlich religiösen Schiiten kennen gelernt. Auch als einen, der die philosophisch-religiöse Debatte suchte und vorschnellen Urteilen über den Islam entgegentrat. Als einziger der anwesenden Männer hatte er das Hemd nicht in die Hose gestopft, sondern trug es lose. Das unterschied ihn auch auf der Strasse vom durchschnittlichen männlichen Iraner. Hatten die doch Recht, die behaupteten, das sei das Erkennungszeichen des religiös-konservativen Iraners?
Zu weiteren Gedankenspielen blieb keine Zeit; wir befanden uns gleich in einem angeregten Gespräch. Über uns und über die Schweiz mussten wir erzählen, interessiert war man aber auch an den Reiseeindrücken. Mohsen Doost machte den Dolmetscher – v.a. zwischen den beiden Frauen und uns. Während der dritte Muslim eher stiller Zuhörer war, sorgte der jüngere Bruder zwischendurch mit Spässen für Heiterkeit, v.a. wenn er unsere Fragen beantwortete. Da die beiden Brüder vom Äusseren, v.a. aber vom Auftreten her nicht unterschiedlicher hätten sein können, stellten wir u.a. Fragen zu ihrer Rollen- bzw. Aufgabenverteilung innerhalb der Firma. Das gab dem jüngeren Fatemeh Anlass, den Bruder augenzwinkernd als seriösen Chef zu definieren und ihn im gleichen Atemzug seiner normentreuen Ansichten wegen aufzuziehen. „Bei mir hat die Erziehung nicht so viel geholfen wie bei meinem Bruder; darum versucht er immer noch, mich auf den rechten Weg zu bringen“, liess er übersetzen. Der Ältere tat dies keineswegs verlegen, sondern mit der Überlegenheit des nachsichtigen grossen Bruders. Die Ausführungen sorgten für ziemliche Heiterkeit. Der „Chef“ liess nun rasch das Essen auftragen. Und es bestätigte sich, was er bei der Einladung angefügt hatte, es werde nur „ein ganz einfaches Dinner“ geben. Dass die Behelfsküche neben den Büros nicht für die aufwändige iranische Kochkunst taugte, überraschte nicht. Die Schwester der ungleichen Brüder hatte einen Gemüseeintopf gekocht – mit einer homöopathischen Beigabe von Fleisch. Daraus wurde nun zuerst die Flüssigkeit als Suppe gereicht; der Rest – v.a. Kartoffeln, Bohnen, Tomaten und limu torsch (kleine Zitronen) – dann zu Brei gestampft und als Hauptgang aufgetragen. Frugal zwar, aber es mundete. Wir hätten gerne ein zweites Mal schöpfen lassen, aber der Topf war leer. Wie die Gläser. Mohsen Doost hatte für sieben Leute gerade mal 1.5 l black fanta eingekauft. Der fünfte Mann, der stille Zuhörer, verabschiedete sich nun. Das war keine Unhöflichkeit; er hatte wie die Fatemeh-Brüder zwei Jobs, war zum einen Angestellter und zum andern Mitinhaber der kleinen Beratungsfirma. Das ergab lange Arbeitstage. Wir blieben. Im Raum gab es neben zwei Computer-Arbeitsplätzen noch einen kleinen Schreibtisch für die Sekretärin. An den PC.s arbeite sein jüngerer Bruder und der Kompagnon, der sich eben verabschiedet habe, erklärte der Gastgeber und zeigte jetzt auch den zweiten Raum. Sein Büro. Es war ausgestattet mit einem grossen Schreibtisch, breiten Chefsessel und einer Polstergruppe. Da empfange er Kunden oder besser, präzisierte er, da werde er künftig Kunden empfangen. Weil die Ausstattung nicht so recht zur sonst bescheidenen Infrastruktur passen wollte, sagte er das mit einer gewissen Verlegenheit. Ohne einen repräsentativen Raum, rechtfertigte er sich, wirke eine Firma eben nicht seriös genug. Er war an unserer Meinung interessiert. Die zu harte Sesselpolsterung mochten wir nicht thematisieren, dafür lobten wir ihn für den Mut und die Initiative. Leider konnten wir ihm keinen Talisman überreichen, wie er es tags zuvor gegenüber uns getan hatte – ein Fingerhutgefäss voll Rosenöl –, aber beim Formulieren der Zuversicht bezüglich des Geschäftserfolgs knauserten wir nicht mit Worten. Das eben genannte Parfumfläschchen wurde kurz darauf tatsächlich noch zum Thema. Vom duftende Inhalt würden heilende Kräfte ausgehen. Wie das zu verstehen sei, fragten wir und bekamen die Antwort, es hätten Leute dank der Essenz z.B. verlorenes Augenlicht zurückgewonnen oder die Gehfähigkeit wiedererlangt. Hatten wir richtig gehört? Ähnliche Heilkräfte, fügte der Schiite mit derselben Ernsthaftigkeit hinzu, erwüchsen auch aus dem islamischen Glauben. Das alles erzählte er ruhig und ohne jeden missionarischen Unterton. Wir schienen es aber auch nicht mit einem radikalen Islamisten bzw. einem Fundamentalisten zu tun zu haben. Verblüfft, wie wir waren, beschränkten wir uns aufs Zuhören. Wahrscheinlich war das nicht wörtlich, sondern irgendwie symbolisch gemeint. Aber wie? Wurden wir hier konfrontiert mit der Welt der islamischen Mystik? Wie auch immer, wir sassen einem Mann gegenüber, der ziemlich rätselhafte Überzeugungen äusserte, aber offensichtlich einem tief humanen Ethos verpflichtet war. Wir hätten gerne besser verstanden, aber das Rätsel blieb bestehen, umso mehr, als das Zusammensein gegen halb zehn fast abrupt beendet wurde. Sie hätten einen strengen Tag hinter sich und würden nun gerne nach Hause gehen. Am kommenden Abend seien wir aber nochmals herzlich zu einem Abschiedstee eingeladen. Wir überlegten kurz. Wollten wir den letzten Abend in Shiraz erneut mit den Fatemehs verbringen? Da wir uns bei ihnen wohl fühlten und das Bedürfnis nach Klärung hatten, sagten wir zu. Draussen atmeten wir kräftig durch, liessen uns dann auf dem Boulevard in der Menge mittreiben und steuerten das Hotel erst an, nachdem wir mit Früchteshakes und Weintrauben das Dinner abgerundet hatten.