La Fortuna: Durchatmen - Kraftdepots auffüllen

16. January, 2012
Sieht aus wie ein Dschungelcamp, ist auch rustikal, aber blizsauber!
Sieht aus wie ein Dschungelcamp, ist auch rustikal, aber blizsauber!

La Fortuna lebt wohl fast ausschliesslich vom Tourismus. Das Städtchen scheint nur aus Restaurants, Sodas (Restaurants mit einheimischer Küche und Preisen für Einheimische), Hotels, Hostels und Läden zu bestehen.  – Warum kommen alle Costa Rica-Touris hierher? Wegen dem Volcan Arenal!

Der viertaktivste Vulkan weltweit eruptiert regelmässig. Bei guter Sicht lassen sich die Lavaströme in der Nacht von geeigneten Standorten aus beobachten. Die Crux ist die, das der Berg häufig von Wolken umhüllt ist. Heute Nachmittag haben wir ihn überhaupt erstmals gesehen, allerdings ohne Spitze. Trockenzeit bedeutet hier nicht Trockenheit. Heute erleben wir einen Wechsel von Sonnenschein, Bewölkung und 2-Minuten-Schauern. Dies macht die hohe Luftfeuchtigkeit und die Temperatur erträglich.

Der Vulkan ist hier nicht die einzige Attraktion: Das Angebot für Touristen ist ein Mix aus Wellness und Adventure. Heisse Quellen, Baumkronentouren, Seilparks, Canyoning, Wasserfälle, Reiten und Wandern sind Stichworte. Was die Preise betrifft, wird dabei gehörig zugelangt. Es wird jedoch auf Nachhaltigkeit  geachtet und die Einnahmen kommen Einheimischen und Projektentwicklung zugute. Erstaunlich, dass es hier trotzdem eine Vielzahl von preiswerten ordentlichen Unterkünften gibt.

Nach dem Frühstück machen wir uns an unseren Velos zu schaffen: Gerolds Bremsbeläge müssen schon nach 2 Tagen ausgetauscht werden! Wir gehen auch deshalb über die Bücher, was die Routenwahl betrifft. Den Plan, Los Chiles von Westen her über das Naturschutz- und Sumpfgebiet Caño Negro zu erreichen, werfen wir über den Haufen. Lange Gravelroads wären zu erwarten gewesen, und wir haben inzwischen gesehen, wie sie beschaffen sind. Mit vollbeladenen Velos ist das Defektrisiko zu gross. Stattdessen werden wir vom weiter östlich gelegenen Muelle San Carlos aus auf einer 70-km-Geraden durch Zuckerrohrfelder in Richtung Nicaragua fahren.

Bei tropischen Temperaturen ein kühles Vergnügen.
Bei tropischen Temperaturen ein kühles Vergnügen.

Das  heutige Highlight: Baden am Fluss! Ein rundes Bassin von 20 Metern Durchmesser, gespiesen von zwei Wasserfällen, umgeben von Regenwald bietet allerlei Möglichkeiten: Springen von Felsen, über ein Tarzanseil oder kommunes Schwimmen in angenehm kühlen Wasser. Ein strömungsreicher Jacuzzi! Die Einheimischen springen mit voller Kleidung hinein.

Kulinarisch werden wir hier echt verwöhnt. Der LP-Tipp Soda Viquez ist ein Volltreffer! Wir haben schon ein vorzügliches Fischgericht und dazu süchtig machende Frucht-Shakes probiert, für den Rest der Speisekarte benötigt man wohl mindestens 14 Tage. Wir werden persönlich begrüsst und mit Handschlag verabschiedet und man nennt sich beim Vornamen.