Die Lebensgeschichte des Johann Christian Theler (1866 - 1955)

Kurzfassung

Johann Christian Theler, geboren 1866 im Walliser Dorf Ausserberg, wanderte 1892 mit seiner Frau Maria Josepha, geb. Salzgeber, und drei Kindern nach Argentinien aus. In Ambrosetti (Provinz Santa Fe) machte er 200 Hektaren Land urbar, erarbeitete während 18 Jahren als Viehzüchter und Ackerbauer für die Familie den Lebensunterhalt und zahlte während dieser Zeit auch die Landschulden zurück. Für eine bessere Schulbildung der Kinder und weil er für sich selber Erwerbsmöglichkeiten im Umfeld des Baus der Lötschbergbahn sah, kehrte er 1910 mit der inzwischen 14-köpfige Familie ins Wallis zurück. Um die Farm zu verkaufen, begab er sich neun Jahre später mit einem Sohn erneut nach Ambrosetti. Weil das Land zuerst rekultiviert werden musste, blieben sie – eine Tochter war ihnen aus der Schweiz nachgereist – zu dritt da. Drei Jahre danach lockte die Möglichkeit, in der nordöstliche Provinz Misiones als Rhodungskolonist eine neue Existenz aufzubauen. Theler reiste dorthin, erwarb ein Stück Urwald, liess fast die ganze Familie aus der Schweiz nachkommen und rodete mit Söhnen und Schwiegersöhnen schliesslich eine Fläche von gegen 100 Hektaren. Dort baute er Yerba1 und Obst an, betrieb aber auch Viehzucht und Ackerbau. Als ihm die Arbeit über den Kopf wuchs, die meisten Söhne, Töchter und Schwiegersöhne hatten inzwischen ihr eigenes Gewerbe angefangen, überliess er das Land zwei Schwiegersöhnen und kehrte 1930 mit der Ehefrau und der 14-jährigen jüngsten Tochter in die Schweiz zurück. Wohnsitz nahmen sie in Zürich, wo ein Schwiegersohn als Lebensmittel-Importeur tätig war. Zehn Jahre lang, bis ins 74. Altersjahr, arbeitete Johann Theler dort im Magazin, während die Tochter im gleichen Betrieb ihr Auskommen als Büroangestellte fand.

Maria Josepha starb 81-jährig am 30. Januar 1948, ihr Ehemann Johann Christian sieben Jahre später, am 9. März 1955 im Alter von 89. Beide verbrachten ihren Lebensabend in Zürich.

Die Nachkommen des Ehepaars Theler-Salzgeber leben heute in der Schweiz oder in Argentinien.

Auf die Fragen wer? was? wo? und wann? bekommt man später in der Geschichte Antwort
Auf die Fragen wer? was? wo? und wann? bekommt man später in der Geschichte Antwort

  1. Das primäre Ziel der Kolonisierung von Misiones war der Anbau von Yerba. (Die zerkleinerten Blätter des Mate-Strauchs werden in Uruguay, Paraguay und Argentinien als yerba bezeichnet.) ↩︎